Neuer Verein will alte Tradition und junge Bedürfnisse verbinden – Sitzung in Kostheim bereits ausverkauft

KOSTHEIM – Ein neuer Geist hat sich über dem Mainzer Fastnachtshimmel erhoben und ist dabei, die Verhältnisse in AKK auf den Kopf zu stellen. Am 11. November des vergangenen Jahres trat in dem Mainzer Lokal „Heilig Geist“ eine Gruppe passionierter Fastnachter zusammen, um mit der offiziellen Gründung des Carneval Clubs „Die Woi-Geister“ ein neues Kapitel in der vierfarbbunten Geschichte aufzuschlagen.

Keine närrische Revolution

Die Gründungsmitglieder, zu denen auch ehemalige Programmgestalter früherer Mainzer Kampagnen gehören, möchten fortan neue Wege gehen und einen modernen Verein repräsentieren, der seinen Fokus auf den Puls der Zeit legt. Angst vor so etwas wie einer närrischen Revolution müssen altehrwürdige Fastnachtsvereine nicht haben, vielmehr möchten die „Woi-Geister“ aus der langen Tradition schöpfen, Kernelemente beibehalten und trotzdem jede Menge Staub aus den Polstern klopfen.

Denn jetzt, wo die „Woi-Geister“ fester Bestandteil des Narrenschiffs sind, soll der alte Dampfer kräftig auf Vordermann gebracht werden. Dafür hat der Verein bereits ein Konzept entwickelt, das, gerade was die Sitzungen betrifft, ganz anders daherkommt. Um ihr Fundament zu bilden, haben die Mitglieder unter dem frisch gewählten Vorsitzenden Herbert Frei die Seiten gewechselt und sich in die Situation des Zuschauers versetzt. Schnell fiel auf, dass aus ihrem Empfinden die meisten Sitzungen viel zu lange und oftmals die Beiträge nicht mehr auf der Höhe der Zeit seien. So gehe es gerade in der fünften Jahreszeit darum, dass Jung und Alt humoristisch gleichermaßen angesprochen werden und keine Längen aufkommen.

Die „Woi-Geister“, haben deshalb für ihre erste Comedy-Sitzung, die am 17. Januar im Kostheimer Ferrutiushaus veranstaltet wird, ihr Hauptaugenmerk auf ein kurzweiliges und facettenreiches Programm gelegt, das alle Altersgruppen ansprechen soll. Ein Komitee wird es nicht geben, durch den Abend führt die Mainzer Kult-Moderatorin Woody Feldmann.

Tradition soll an diesem Abend auf moderne Unterhaltung prallen. Es werden Redner aus Mainzer Vereinen erwartet und viele musikalische Beiträge präsentiert. In diesem Jahr soll der Schwerpunkt auf dem Comedy-Faktor liegen. Das müsse aber nicht zwangsläufig so bleiben, betont der Verein, der vielmehr in den darauffolgenden Kampagnen mit Feingefühl die Resonanz des Publikums auswerten will.

Ob das Experiment gelingt, wird sich zeigen. Interesse scheint die Idee jedoch geweckt zu haben. Die Karten waren im Vorverkauf schneller weg, als der Narr „Helau“ sagen kann. Zurzeit besteht lediglich die Möglichkeit, über zurückgegebene Tickets an Plätze zu kommen. Abgerundet wird der Abend mit einer „After-Sitzungs-Party“, wo zu Live-Musik der „DisCover Party Band“ das Tanzbein geschwungen wird.

 

Von Alexander Weiß